Willst Du berührt werden? Dann berühre Dich selber!

Hallo liebe LeserInnen,

heute melde ich mich zu einem Thema, welches mich derzeit betrifft: die Berührung eines Menschen oder die Nicht-Berührung, weil die Gedanken und Gefühle, die diese Berührung ausmachen, nicht bei meiner Person sind.

Wir alle sehnen uns danach, geliebt zu werden. Und das ist auch sehr schön. Aber bevor wir geliebt werden können, dürfen wir uns erst einmal selber lieben. Das trifft leider auf sehr viele Menschen nicht zu. Die Glaubenssätze, die das verhindern, sind zahlreich und laufen alle auf das selbe hinaus: “Ich bin es nicht wert!”

Fühlt ein Mensch sich innerlich nicht erfüllt, ist dieser nicht in seiner Lebensfreude und ist dieser zu selten wirklich glücklich, dann wird dieser Mensch früher oder später jemand anderem Schmerz zufügen. Ich kenne das genau, denn auch ich habe früher leider einigen Menschen emotionalen Schmerz zugefügt. Einfach aus dem Grund, weil ich mich selber nicht besonders leiden konnte (von selber lieben mal ganz zu schweigen), nicht wirklich glücklich war und in Beziehungen mit einem Mangelgefühl hinein gegangen bin. Das bedeutet, dass ich mir meine Beziehungen danach ausgesucht habe, woran es mir gemangelt hat.

Es ging um die Gefühle, die mir selber fehlten. Denn eines ist wichtig zu wissen: Solange Du ein Gefühl des Mangels in Dir trägst, wirst Du immer im Außen nach dessen Erfüllung suchen. Bei einer anderen Person, in einem Job, in einem Besitztum (es gibt ja auch genug Menschen, die ihre/n Partner/In als Besitz ansehen), nur wirst Du es dort nie finden. Es gibt keinen Menschen, keine Beziehung, die Dir alles geben kann. Alleine schon aus dem Grund, weil Du auch nicht alles geben kannst, denn in irgendetwas sind wir immer anders als unser Gegenüber oder nicht so ausbalanciert. Es ist also letztendlich egal, wo und bei wem Du danach suchst. Du wirst es dort niemals finden, Du kannst es nur in Dir selber finden.

In dem Moment, in dem Du Dich zu 100% so liebst, wie Du bist, mit all Deinen Stärken und Schwächen, mit Deiner Vergangenheit etc., brauchst Du keinen Menschen mehr. Du genügst Dir selber. Du bist dann nur mit einem Menschen zusammen, weil Du mit ihr oder ihm zusammen sein willst. Und nicht, weil sie oder er etwas hat, an dem es Dir mangelt. Dann fügst Du auch niemanden mehr Schmerz zu. Bewusst oder unbewusst. Denn Du weißt aus Deiner eigenen Lebensrückschau (was Du also alles getan oder nicht getan hast), wie sich dieser Schmerz anfühlt und Du möchtest eines niemals wieder: dem anderen Schmerz zufügen.

Hast Du den Wunsch berührt zu werden? Dann berühre Dich zunächst einmal selber. Sei fasziniert von dem, wer Du bist. Was Du alles fühlen kannst. Was Du vielleicht nicht fühlen kannst, aber bereit bist, es kennenzulernen. Vertraue Dir. Verlasse Dich auf Dich und fühle Dich nicht verlassen, denn dann fängst Du wieder an, jemanden oder etwas Schmerz zuzufügen. Sei bei Dir zu Hause und suche es nicht bei anderen Leuten. Lasse Deinen Tränen freien Lauf, denn Tränen lassen sich nur aufhalten, wenn Du Dich ihnen verweigerst, aber dazu sind sie nicht da. Lasse Dich von ihnen berühren, Dich von ihnen ummanteln, Dir von ihnen zeigen, wovor Du Angst hast, denn nur dann kannst Du Dich auch mit dieser Angst beschäftigen.

 

“Gegen Ende des Lebens nun gar geht es wie gegen das Ende eines Maskenballes, wenn die Larven abgenommen werden. Man sieht jetzt, wer diejenigen, mit denen man während seines Lebenslaufes in Berührung gekommen war, eigentlich gewesen sind.” (Arthur Schopenhauer)

 

Wer möchtest Du gewesen sein, wenn Du am Ende Deines Lebens schaust, wie Du Dich selber berührt hast? Wie Du Deine Mitmenschen berührt hast. In welcher Weise Du von ihnen berührt wurdest. Oder auch nicht.

Mache Dir immer bewusst, dass Du jemanden nicht so lieben kannst, wie Du Dir das vorstellst, solange Du Dich selber nicht liebst. Denn sage mir: Welche Art von Liebe willst Du jemanden geben, wenn Du Dich selber nicht liebst? Gibst Du einem Menschen mehr Liebe als Dir selber? Woher weißt Du, dass diese stimmt? Würdest Du Deinem Kind etwas zu essen oder zu trinken geben, von dem Du nicht weißt, wie es schmeckt? Ob es gesund ist oder nicht?

Das war auch der Grund, warum ich vor vielen, vielen Jahren Menschen diesen emotionalen Schmerz zugefügt habe. Ich wußte überhaupt nicht, welche Art von Liebe ich zu geben habe, denn ich habe sie ja für mich selber gar nicht empfunden. Ich habe zwar etwas gegeben, von dem ich meinte, es sei Liebe, aber dem war nicht so. Es war eine suchende Liebe. Und diese musste zwangsläufig zu Schmerzen führen. Für mein Gegenüber. Aber vor allem letztendlich für mich. Denn auch wenn mir das von den anderen Personen längst verziehen wurde und ich mir das mittlerweile auch endlich verzeihen konnte, so macht es diese Situationen nicht ungeschehen. Ich werde nie vergessen, was ich getan habe. Und das ist auch gut so, erinnert es mich doch daran, mein Leben, meine Beziehung, meine Freundschaften bewusst zu leben.

Außerdem durfte ich erkennen, dass ich meine Liebe, die ich mittlerweile aus freien Stücken, aus meinem Erfüllt-Sein, aus meiner Berührung mit mir selber (und nicht aus einem Mangelgefühl heraus) jemanden gebe (egal ob in einer Partnerschaft oder in einer Freundschaft), zwar erkannt wird, aber nicht so angenommen werden kann, wie es schön wäre, solange diese Person sich selber nicht liebt. Und was dann alles passieren kann, habe ich ja nun beschrieben…

In diesem Sinne: Liebe Dich zuerst einmal selber, bevor Du geliebt werden willst, denn ansonsten kann es sein, dass Du jemanden sehr weh tust. Oder Dir weh tun lässt, weil Du Dich ja nicht liebenswert genug fühlst…

Enjoy your day & Get On!

Herzlichst Kim 🙂

4 Gedanken zu „Willst Du berührt werden? Dann berühre Dich selber!“

  1. Liebe Kim, danke für diesen Artikel. Er trifft mich gerade zum richtigen Zeitpunkt, an einem, an dem ich verstehen kann, was du mit Selbstliebe meinst. Wie du habe ich früher auf eine suchende Art geliebt und damit vielen menschen in meiner Umgebung nur Belastung durch diese Liebe gebracht. Ich habe innerlich nicht geruht, jedes Pölsterchen an mir gehasst, mich wertlos gefühlt, wenn ich die falsche Avocado gekauft habe. Die Beziehungen sind zerbrochen.
    Es braucht leider, leider den Tod eines mir sehr nahen Menschen, bis ich verstanden habe, was wirklich wichtig ist. Dass es nicht auf materielle Dinge im Leben ankommt, nicht darauf, dünn zu sein. Sondern Geben und Nehmen von Gutem. Einen Unterschied machen.
    Sich selbst treu sein.
    Mittlerweile ernähre ich mich besser, stehe dank Yoga und Veganismus, einem besseren Job und einer alternativen Lebensweise (ich bin Klangschalenmasseurin) mehr im Leben als ich es mir je hätte träumen können.
    Dahin muss man allerdings erst mal kommen.

    Das dauert. Danke für diesen Beitrag. Ich hoffe, er wird noch vielen anderen helfen.

    Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar