Macht Meditation als Schulfach Sinn?

Hallo liebe LeserInnen,

Meditation liegt im Trend. Sogar Firmen bieten Kurse für ihre Mitarbeiter an! Aber warum machen wir die Entspannungstechnik eigentlich nicht schon in der Schule zum Pflichtfach? Ich erkläre Dir anhand erfolgreicher Pilotprojekte, welche Vorteile das bringen würde und wie überraschend die Erfolge sind.

Von Kindern und Jugendlichen wird heutzutage immer mehr gefordert. Auch Heranwachsende kennen schon das herumwirbelnde Gedankenkarussell, das häufig irgendwelche Schreckensszenarien produziert. Laut einer Forsa-Umfrage leidet jedes fünfte Kind in Deutschland unter Schulstress! Das kann zu mangelnder Konzentration, Magenkrämpfen, Alpträumen und daraus resultierenden schlechten Noten führen.

Meditation ist das perfekte Gegenmittel. Denn sie zeigt gerade bei Angst, Stress und Depressionen eine gute Wirkung. Diesen positiven Effekt möchte man nun auch für Kinder nutzen: In einigen deutschen Schulen ist Meditation inzwischen ein fester Bestandteil des Lehrplans! Indem sich die Schüler früh in Achtsamkeit üben, können sie sich besser konzentrieren, lassen sich weniger ablenken und lernen, ganz im Moment zu sein. Denn gerade Kindern fällt es oft schwer, nur bei einer Sache zu bleiben.

Zukunftsweisende Projekte

Im Gymnasium Essen Nord-Ost ist Achtsamkeitstraining seit 2015 verbindlich für Fünftklässler, davor wurde das Projekt bereits über anderthalb Jahre als Forschungsstudie von der Universität Duisburg-Essen begleitet. Neben dem Beobachten des eigenen Atems und dem bewussten Spüren aller Körperteile gehören leichte Yogaübungen zum Unterrichtsstoff.

Auch im Gymnasium Elisabethenschule in Frankfurt üben sich die Schüler beim Projekt „Achtsamkeit in der Schule“ (AISCHU) in Gelassenheit. Eine Studie der Hochschule Coburg konnte eine positive Wirkung nachweisen. Laut einer Umfrage verspürten sieben von zehn Schülern dank Meditation eine „starke Ruhe“, ein „größeres Wohlbefinden“ und eine „bessere Konzentration“. Die Klassenlautstärke nahm deutlich ab, die Kinder beteiligten sich besser am Unterricht und hatten weniger Prüfungsangst.

Spannend sind Schüler-Zitate wie diese, die die Wissenschaftler notierten:

  • „Und dann denkst du nicht mehr an die Sache, oder an die Sache, sondern du bist einfach bei deinem Atem und bei dir selbst.“
  • „Aber wenn es mal ganz still ist, dann kannst du einfach bei dir sein und musst nicht irgendwo anders zuhören, weil dich irgendjemand was fragt oder weil du eine Frage hast, sondern du bist einfach ganz bei dir.“
  • „Wir sind auch freundlicher gegenüber einander geworden, also ruhiger. Wir reden anders miteinander.“

Die Rosinenübung für den Urlaub

Formel-Eins-Weltmeister Nico Rosberg, der täglich meditiert, forderte vor Kurzem, dass Meditation zum Schulfach werden solle. Doch bis das passiert, kann es noch dauern. Wenn Du das Gefühl hast, auch Dein Nachwuchs, Deine Nichte, Dein Neffe oder Deine Enkelkinder könnten von Meditation profitieren, dann probiere es mit ihnen einfach einmal aus: Es gibt Meditationskurse extra für Kinder, Youtube-Videos und Bücher mit Übungen.

Eine davon erkläre ich Dir jetzt. Vielleicht kannst Du sie ja gleich heute am Frühstücks- oder Abendtisch ausprobieren! Los geht’s: Drücke dem Kind eine Rosine in die Hand – falls es keine Rosine mag, etwas anderes Leckeres. Es soll sie einmal ganz genau begutachten – so, als wäre es das allererste Mal.

Wie verändert sich die Farbe im Licht? Wie fühlt sich die Oberfläche an? Und ist das anders, wenn man die Augen schließt?

Dann darf die Rosine in den Mund genommen, aber nicht zerkaut werden. Die kleinen Genießer sollen sich darauf konzentrieren, was für Geschmäcker sie auf ihrer Zunge spüren und wie die sich ausbreiten. Zum Ende der Übung darf die Rosine zerbissen und runtergeschluckt werden.

Wie fühlt sich das an? Und was für ein Aroma bleibt?

Das ist für Kinder und Jugendliche eine tolle Möglichkeit, einmal mit allen Sinnen ganz im Moment zu sein!

Enjoy your day & Get On!

Herzlichst Kim 🙂

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